Gemeinde Schwanau

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Die Ortschaft Wittenweier

Wittenweier ist der südlichste und auch kleinste der vier Schwanauer Ortsteile. Hier leben heute etwas über 600 Einwohner.

Wappenbeschreibung

In Rot zwei schräggekreuzte goldene Säbel.

Siegelbild der Gemeinde werden während des 19. Jahrhunderts die drei (2:1) Buchstaben W T W in einem Schild mit darüber schwebender Laubkrone. Das vom Generallandesarchiv geschaffene und von der Gemeinde seit 1900 geführte Wappen erinnert an die Schlacht des Dreißigjährigen Kriegs. Die Farben sind die badischen.

Informationen

Wittenweier wurde im Jahre 1270 erstmals urkundlich erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte hatte das Dorf viele Besitzer, zuletzt die Böcklins von Rust, wo heute noch Gebäude der Familie in den Europa-Park integriert sind. Enge Beziehungen bestanden auch zur Stadt Straßburg. Im Jahre 1806 kam Wittenweier zu Baden. Bekannt wurde der Ort durch die Schlacht bei Wittenweier am 9. August 1638 im dreißigjährigen Krieg, wo Bernhard von Weimar die Kaiserlichen Truppen unter Graf Götz schlug. Hier gab es 12.000 Tote. Nach Ende des Krieges zählte man gerade noch 84 Einwohner in Wittenweier. Der Ort konnte sich, bedingt durch die jahrhundertelangen Hochwasser, bis zur Rheinregulierung durch Tulla in den Jahren nach 1840 und durch die kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem nahen Frankreich kaum entwickeln. Durch die immer wieder auftretende Hochwassersituation mussten die Gebäude des Ortes weiter nach Osten versetzt werden. Am  Standort der Elzhalle floss früher der Rhein, beim jetzigen Gasthaus Krone am Ortseingang befand sich sogar  eine Schiffsanlegestelle. Die rund 500 Bewohner waren früher Bauern und Fischer. Letztere hatten eine Fischerzunft gegründet, die heute noch besteht und sich aus etwa 15 Mitgliedern zusammensetzt. Bis Mitte der 50er Jahre war der Ort rein landwirtschaftlich orientiert. In früheren Jahren wurden noch Hanf und Hopfen angepflanzt, später dann auch Tabak. Die Rinder- und Schweinezucht hatte damals eine große Bedeutung.

Heute gibt es auf der 468 ha großen Gemarkung, wovon 74 ha Wald und 52 ha Wasserfläche sind, keinen Tabakanbau mehr und nur noch zwei Betriebe halten Großvieh. Stattdessen werden heute auf etwa 4 ha Spargel angebaut und auch die vielen Streuobstwiesen haben für die 35 Brennereien eine große Bedeutung. Darüber hinaus wird von diesen Betrieben, die hauptsächlich im Nebenerwerb geführt werden, Obst dazugekauft. Ein weiteres Standbein für drei Landwirte ist die intensive Legehennen Haltung, deren Produkte überwiegend selbst vermarktet werden. Die derzeit vier hauptberuflichen Landwirte bauen überwiegend Getreide und Mais an.

Bedingt durch die Nähe zum Europa-Park und zum Naturschutzgebiet Taubergießen sind in letzter Zeit auch Übernachtungsmöglichkeiten und Ferienwohnungen entstanden, die sich zunehmender Beliebtheit durch Parkbesucher und Naturliebhaber erfreuen. Auch Bootsfahrer können auf der Elz bzw. dem Altrhein ihrem Hobby  nachgehen. Rund 200 Pendler finden außerhalb der Ortschaft, meist in Lahr und Schwanau, Arbeit. Neben der überregional bekannten Kompostierungsanlage gibt es kleinere Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe.

Wittenweier hat sich nach dem Gemeindezusammenschluss, zunächst mit Ottenheim im Jahre 1971 und 1972 dann mit Allmannsweier und Nonnenweier zur Gemeinde Schwanau, stets weiterentwickelt. Dazu trugen vor allem die Wohnbaugebiete „Im Unterschofen“ und „Auf dem Bühl“ bei. Im Baugebiet „In den Wolfackern“ ist der erste Bauabschnitt fertiggestellt und fast vollständig bebaut. Die Erschließung des 2. Bauabschnittes steht kurz bevor. Hier werden nochmals ca. 14 Bauplätze erschlossen. Gerade unter den Aspekten Wohnkultur und Erholungsfunktion profitiert Wittenweier von der Tatsache, dass die gesamte Ortslage von einem nahezu geschlossenen Streuobstgürtel umfasst wird, was sicherlich nicht nur in Schwanau einzigartig ist.

Ein bedeutendes Ereignis war der Neubau des Elzsteges im Jahre 1973, wodurch ein direkter Zugang zum Rhein geschaffen wurde. Von hier führen Wanderwege auf dem Rheindamm in Richtung Kappel und Nonnenweier. Beliebt ist auch der Elzpfad, der sich idyllisch entlang der Elz von Wittenweier bis Nonnenweier zieht. Als größere Projekte konnten im Jahr 1975 das Sportheim und im Jahr 1986 die Elzhalle, die sowohl für sportliche als auch kulturelle Veranstaltungen genutzt wird, verwirklicht werden.

Das rege Vereinsleben hat durch den im Jahre 1997 gegründeten Förderverein Heimatpflege Wittenweier e.V. eine weitere Bereicherung erfahren. Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Pflege der vielen Blumenbeete und schönen Blumenschmucks zu übernehmen. Alljährlich findet ein örtlicher Blumenschmuckwettbewerb statt, bei dem der Verein die schönsten Objekte prämiert. Im Rahmen des Kreiswettbewerbs 2000 „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“ wurde Wittenweier als erstem Schwanauer Ortsteil auf Anhieb der 2. Preis verliehen. Im Jahr 2003 konnte dann sogar die Silbermedaille im Landeswettbewerb errungen werden. Ein nobles Kleinod ist das 250 Jahre alte Pfarrhaus geworden, das federführend durch den „Förderverein Pfarrhaus“ liebevoll saniert wurde und heute Platz für Jugend, Senioren und vielfältige Veranstaltungen wie das „Sonntags-Café“ bietet. Heute leben in Wittenweier ca. 600 Einwohner.

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Am 1. Juli 1972 haben sich im Zuge der Gemeindereform die zuvor selbständigen Gemeinden Ottenheim, Allmannsweier und Nonnenweier zur neu gebildeten Gemeinde Schwanau vereinigt. Wittenweier war am 1. Dezember 1971 in die Gemeinde Ottenheim eingegliedert worden.